“Filmstunde_23”, Interview mit den Regisseuren Edgar Reitz und Jörg Adolph
1968 hat Edgar Reitz in seiner 'Filmstunde' versucht, Film an einem Mädchengymnasium zu unterrichten. 55 Jahre später blickt er mit Jörg Adolph darauf zurück.
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“Conversation with” at the 20th Marrakech IFF, interview with actor Willem Dafoe Bénédicte Prot
Der Begriff “Filmgenre” wird dazu verwendet, verschiedene Gattungen von Filmen zu unterscheiden. Das Genre hängt von der Handlung eines Films, von Ort und Zeit der Filmhandlung, sowie von der Machart des Films, usw. ab. Sehr häufig ist es jedoch sehr schwierig, Genres zu unterscheiden.
Die erste Unterscheidung ist die zwischen Kurzfilmen und Spielfirmen. Kurzfilme waren zur Zeit der Stummfilme sehr beliebt. Aber auch heute stellen sie ein Experimentierfeld für neue Filmemacher sowie für neue Ausdrucksformen dar. Der „Akademie für Filmkunst und Filmwissenschaft“ zufolge ist ein Kurzfilm ein origineller Film mit maximal 40 Minuten Laufzeit, inklusive Vor- und Nachspann. Filme, die länger als 40 Minuten dauern werden als Spielfilme bezeichnet. Im Hinblick auf Genre wird des Weiteren zwischen Dokumentarfilmen und fiktionalen Filmen unterschieden. Dokumentarfilme zeigen das Leben und die Realität, so wie sie ist, ohne allzu große Manipulationen. Im Gegensatz dazu wird im fiktionalen Film eine erfundene Realität, eine fiktive Welt, dargestellt. Die Gestaltung dieser imaginären Welt kann auf vielerlei Art und Weise geschehen, und deshalb haben wir viele verschiedene Gattungen des fiktionalen Films. So ist das Ziel der Komödie, uns mit lustigen Filmfiguren und komischen Situationen zum Lachen zu bringen. Filmdramen handeln von realitätsnahen Filmfiguren und gefühlsbetonten Themen. In Actionfilmen gibt es meistens einen Protagonisten, der in riskante Kämpfe, Verfolgungsjagden und sonstige brenzlige Situationen verwickelt wird. Ziel des Horrorfilms ist es, durch Spannung, Schockmomente und Gewalt, im Zuschauer Entsetzen zu erzeugen. Science-Fiction-Filme transportieren uns meist in die Zukunft, sowie an fremde Orte unseres Universums, oder gar in neue Universen. Und im Musical singen die Filmfiguren Lieder, die Teil des Handlungsrahmens selbst sind.
Je nach dem, wen man fragt, könnte die Liste der Filmgenres und Untergattungen, auch wesentlich länger sein. Manche Filmgenres stellen eine Kombination gleich mehrerer Genres dar. Ein Thriller enthält beispielsweise Elemente des Actionfilms, auch wenn die charakterisierenden Elemente Suspense, Spannung und Aufregung sind. Das Melodram ähnelt den Filmdramen, doch die Intensivierung von Handlung und Filmfiguren, ruft beim Publikum eine stärkere emotionale Reaktion hervor. Fantasy-Filme haben Ähnlichkeit mit Science-Fiction-Filmen. Allerdings weisen sie zusätzlich magische und mythische Elemente auf, die in Science-Fiction-Filmen seltener vorkommen.
Neben der Unterscheidung von Filmgenres, haben einige französische Filmexperten in den 50er-Jahren die sogenannte Autorentheorie entwickelt. Ihr zufolge sind Filme nicht vorwiegend durch ihr Genre charakterisiert, sondern durch die Vision des Regisseurs, der als Urheber des Kunstwerks betrachtet wird. Auch wenn die Produktion eines Films die Zusammenarbeit vieler Fachleute bedeutet, vertritt die Autorentheorie die Meinung, dass die Art des Films in erster Linie vom persönlichen Stil des Regisseurs abhängt.
Bisher haben wir verschiedenartige Stile im Film, in Bezug auf Filmgenre und den Filmemacher, betrachtet. Doch der Stil eines Films kann auch dadurch charakterisiert sein, wo er gemacht wurde. In diesem Kontext wird vor allem zwischen europäischen und Hollywood-Filmen unterschieden. Es gibt natürlich Ausnahmen, aber generell sind sich Experten darüber einig, dass europäische Filmemacher den Film als Kunstwerk betrachten, während Mainstream-Hollywoodfilme die Unterhaltsamkeit eines Films anstreben. Die beiden Ansätze sind dermaßen unterschiedlich, dass dieselbe Geschichte auf zwei völlig verschiedene Arten erzählt werden könnte. Eine Bombenattacke könnte in Hollywood beispielsweise aus der Perspektive des Bombenlegers, der vor der Polizei flüchtet, erzählt werden. Ein europäischer Filmemacher könnte hingegen die Perspektive der Opfer, deren Familien, sowie das Leben nach der Attacke darstellen.
Europäische Filme stellen in der Regel einen Kommentar zu unserer Gesellschaft und zur Realität, in der wir leben, dar. Verfechter des europäischen Kinos kritisieren Filme aus Hollywood als allzu berechenbar, was die steigende Anzahl an Remakes und Filmfortsetzungen in den Kinos verdeutliche. Sie behaupten, Hollywood produziere nicht 400 Filme, sondern vielmehr einen Film mit 400 verschiedenen Titeln. Die Hollywood-Verfechter entgegnen, dass ein Film in erster Linie unterhaltsam sein sollte. Um einen Kommentar oder eine Botschaft zu verbreiten, könne man eine E-Mail oder ein Buch schreiben, aber nicht einen Film machen.
Das sind natürlich Gemeinplätze, denn es gibt auch viele Ausnahmen. Doch sehr häufig stellen europäische Filme das Leben dar, wie es tatsächlich ist, während Hollywood-Filme das Leben darstellen, wie es sein könnte.
Natürlich gibt es auch außerhalb Europas und der USA Filmproduktionen, z. B das afrikanische Kino, das asiatische Kino, und Bollywood – die gängige Bezeichnung für die größte und bekannteste Sparte der indischen Filmindustrie. Bollywood (das „B“ steht für Bombai) ist eine gigantische Filmindustrie, die jährlich 800 Filme produziert, doppelt so viel wie Hollywood. Kino wurde in Indien bereits zu Zeiten des Stummfilms groß geschrieben. Doch zu Beginn des 21. Jahrhunderts erlangte es auch in Ländern wie dem Vereinigten Königreich große Beliebtheit. Bollywood-Filme erzählen Familiengeschichten: Junge trifft Mädchen, sie verlieben sich, und kämpfen um das Einverständnis der Familien. Charakteristisch sind Elemente wie Romantik, bunte Kostüme, Tanz und Gesang.
Unabhängig vom Ort, wo der Film gemacht wurde, gibt es eine weitere Unterscheidung: der Independent-Film als Gegenstück zu Filmen, die in den großen Filmproduktionsstätten entstehen. Letztere sichern sich Finanzierungen von privaten Investoren und großen Filmstudios. Sie verfügen über ein großes Produktionsteam, professionelle Mitarbeiter, teures Film-Equipment und haben auch zu entfernten Standorten Zugang. Filmemacher von Independent-Filmen hingegen müssen sich oft um alternative Finanzierungsmethoden kümmern, oder gar selbst investieren, was oft eine eingeschränkte Belegschaft und Ausrüstung bedeutet. Darüber hinaus müssen unabhängige Filmemacher ihre Filme auf Filmfestivals vorführen, um sie zu vertreiben. Filme, die in den großen Filmproduktionsstätten entstehen, werden hingegen direkt von der internen Vertriebsgesellschaft vertrieben.
Filmfestivals finden gewöhnlich einmal im Jahr statt, und präsentieren eine Auswahl von Filmen an einer oder mehreren Orten, typischer Weise in einer Stadt oder Region. Es gibt allgemeine, und auch spezifische Filmfestivals, z. B zu bestimmten Filmgenres, Filmemachern oder Themen. Die bekanntesten Filmfestivals finden in Venedig, Cannes, Berlin und Toronto statt, doch es gibt derzeit circa 3.000 Filmfestivals, 70% davon in Nordamerika.
Produktionspartner: University of Roehampton http://www.roehampton.ac.uk/home/
Sprechtalente: Dirk Ploenissen, Linda Christine Hermes
Musik: Bensound – Brazilsamba (Composed and performed by Bensound http://www.bensound.com)
Written by: fredfilmradio
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